Nora beim Theatertreffen 2023

c. Armin Smailovic

Juhu!

Wir gratulieren dem gesamten Team von "Nora" und besonders unserer Institutsleitung Gerhild Steinbuch, unserem Senior-Lecturer Tobias Herzberg und den dieses Semester am Institut Lehrenden Sivan Ben Yishai und Ivna Žic herzlich zur Nominierung zum Theatertreffen 2023!

Nora

Ein Thriller von Sivan Ben Yishai, Henrik Ibsen, Gerhild Steinbuch, Ivna Žic
Deutsche Übersetzung: Tobias Herzberg, Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Felicitas Brucker

Nora hat es geschafft. Nur noch die letzte Rate des Darlehens, das sie unter einem Vorwand ohne Wissen ihres Mannes Torvald aufgenommen hatte, um diesem eine lebenswichtige Auszeit zu finanzieren, muss sie bezahlen. Kurz vor dem Ziel, 72 Stunden vor Weihnachten, gerät Nora in Bedrängnis, und alle Annahmen über ihre Beziehung kommen auf den Prüfstand. Bald steht sie vor einschneidenden Lebensentscheidungen. Ibsens Theaterthriller regte immer wieder große Künstler*innen wie Elfriede Jelinek oder Rainer Werner Fassbinder zu einer Auseinandersetzung an. Mit Sivan Ben Yishai, Gerhild Steinbuch und Ivna Žic intervenieren nun drei wichtige Dramatikerinnen der Gegenwart in das Stück und befragen die Ikone Nora für unsere Zeit neu.

Statement der Jury des Theatertreffens 2023:
„Was für ein Mensch wäre das, dessen Geschichte nur vom Aufgeben erzählt?“, fragt Katharina Bach – und kämpft immer weiter. Sie spielt die Bankdirektorengattin Nora Helmer als lodernde Gefühlsathletin und harpyenhafte Gothic-Queen mit ABBAs tiefergelegtem „S.O.S.“ auf den Lippen. Mit allen Mitteln sucht ihre Nora Auswege aus dem Korsett, das ihr als (Ehe-)Frau, Mutter und Inventar eines Hauses angelegt ist, das hier die zweite Hauptrolle spielt. Bühnenbildnerin Viva Schudt lässt es kopf- beziehungsweise dachunter stehen und zwingt das Ensemble zum Klettern, Strampeln, Straucheln. Statt Ibsens Text flächig zu überschreiben, haben die Autorinnen Sivan Ben Yishai, Ivna Žic und Gerhild Steinbuch ihn punktuell ergänzt, wobei über Ben Yishais Prolog gewitzt die Klassenfrage ins Stück hineindiffundiert. Felicitas Brucker ist ein Abend gelungen, der auf vielen Ebenen vom wirtschaftlichen und sozialen Überlebenskampf erzählt. Ein akustisch und visuell elektrisierender Trip, eine virtuose Gesellschafts-, Haus-und Seelenumstülpung.