Zunächst sind die Worte ganz, ergeben Sinn, doch sobald sie den Mund des Kindes verlassen, fallen sie zu Boden und zerbrechen, noch bevor sie fremde Ohren erreichen, wie kleine Porzellantassen vor den Augen. Mama übersetzt, zwischen mir und der Welt. Sie versteht mich. Als einzige. „Brabbeln“ sagt die Pädagogin im Kindergarten dazu dazu. „Wahrnehmungsstörung“ nennen es die Ärzt*innen. Es ist der Versuch, die richtigen Wörter zu finden. Für den eigenen Körper, die eigene Identität, die eigene Wahrnehmung.
»Ein Name aus einem Namen entnommen, aus einer Sprache genommen, um zu einer zu finden.«
Es ist die Suche nach Verständnis, an deren Ende ein gefundenes Ich steht; der Roman erzählt vom Aufwachsen in der Arbeiterinnenklasse, von Wurzeln in Österreich und Serbien, von der Fluidität der Geschlechter, von Sexualität, Liebe und Freundinnenschaft, von Autismus und der Annäherung an gewählte und ungewählte Familien. Der Roman soll beides sein: das Einfangen von Stille. Oder auch: das Weglassen von ebendieser.