ROUGH TRANSLATION
Welche Sprache spreche ich – in einer Hierarchie der Sprachen? Wie lassen sich politische Realitäten in Poesie übersetzen? Und was geschieht während der Transformation? Wie kann man sie in Form eines Gedichts aufführen? Wie kann sich ein künstlerischer Sprachgebrauch gegen Propaganda, Fake News, Desinformation stellen? Kann sie das überhaupt tun? Und können wir Poesie in politische Praxis übersetzen?
Im Rahmen von ROUGH TRANSLATION möchten wir diese Fragen in einer Reihe von Lesungen und Performances in Wien adressieren.
TRANSLITERATIVE TEASE
Transliterative Tease erforscht durch die Linse phonetischer, semantischer und theologischer Abweichungen das Potenzial der Transliteration – der Umwandlung von Schriften – als Strategie des Widerstands und der Erforschung von Begriffen wie Identitätspolitik, Kolonialismus und Glauben. Die Lecture-Performance konzentriert sich auf die türkischen Sprachen der ehemaligen Sowjetunion sowie auf die östlichen und westlichen Grenzen der türkischen Sphäre, nämlich Anatolien und Xinjiang/Uighuristan. Lenin glaubte, dass die Revolution des Ostens mit der Latinisierung der Alphabete aller muslimischen Untertanen der UdSSR beginnt. Die Entwicklung der Alphabete ist immer mit der Entwicklung der Imperien einhergegangen – das Arabische mit dem Aufstieg des Islam, das Lateinische mit dem Aufstieg des römischen Katholizismus und das Kyrillische mit dem Aufstieg der orthodoxen Kirche und später des Kommunismus -, und dieser Vortrag zielt nicht auf die Emanzipation von Völkern oder Nationen ab, sondern auf die Klänge, die von unseren Zungen rollen.
Vortragssprache ist Englisch.